Monti will offene Rechnungen nicht mehr als Schulden ausweisen

#31 von Oeconomicus , 07.05.2012 12:37

Staatsschulden
Italien: Monti will offene Rechnungen nicht mehr als Schulden ausweisen

Mario Monti kommt mit einem neuen Vorschlag nach Brüssel: Er will das Defizit der Italiener mit einem brillanten Trick aus der Welt schaffen. Offene Rechnungen an Unternehmen sollen rausgerechnet werden. Dann könne man die Rechnungen bezahlen, indem man neue Schulden aufnimmt.


Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 07.05.12, 00:36 | Aktualisiert: 07.05.12, 01:05 | 15 Kommentare

OHNE WORTE !!!

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Gewalt gegen Steuereinzieher nimmt zu

#32 von Oeconomicus , 12.05.2012 08:05

Gewalt gegen Steuereinzieher nimmt zu

Italienische Steuereinzieher werden im Zuge der Wirtschaftskrise immer häufiger Opfer tätlicher Angriffe. Viele Menschen machen die Equitalia unter anderem für den Anstieg der Selbstmordrate in Italien verantwortlich.

http://www.handelsblatt.com/politik/inte...zu/6623760.html - 11.05.2012, 22:53 Uhr - Kommentare

Welch ein Wunder (!) ... ähnlich wie in Griechenland haben viele Menschen nichts mehr zu verlieren ...
der Aufsatz "die Qualen der Menschen" zeichnet die aktuelle Lage, die sich fast täglich verschlimmert, trefflich nach:
... die Gewalt wird weiter zunehmen!

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RE: Gewalt gegen Steuereinzieher nimmt zu

#33 von Oeconomicus , 14.05.2012 22:28

Gewaltsame Proteste
Italiens Regierung berät über Einsatz von Armee


Erst das Attentat auf einen führenden Atommanager, dann wütende Proteste und Brandanschläge auf die Steuerbehörde: Italien wird von einer Welle der Gewalt erfasst. Die Regierung erwägt jetzt den Einsatz der Armee.

SPON

Bei sz-online klingt das etwas abgemilderter

@modesto, der in Süditalien lebt, kommentiert die Ereignisse so:

"Es geistert nun seit 2 Tagen durch die Medien, von denen wir mitbekommen, dass man das Militär auf die Straße schicken will.

Ob das die Verfassung hergibt kann ich leider nicht herausbekommen.

Die Selbstmordwelle reißt nicht ab. Jeden Tag sind es mindestens einer und manchmal auch 3 Menschen - immer Männer und Familienväter, die sich das Leben nehmen wegen unlösbarer Situationen, die immer öfter ausgelöst werden durch Briefe von der Equitalia, dem staatlichen Inkassoinstitut.
Oft handelt es sich dabei um Fehler, auf Reklamationen seitens der Bürger wird nicht oder belanglos oder falsch geantwortet, keiner kann einem helfen, wenn man in eines der Büros vor Ort geht.
Wir erleben das im Kleinen selber, man mahnt bei uns die TV-Gebühren an seit Jahren mit Zinsen und Zinseszinsen für einen abgemeldeten ehemaligen Wohnsitz und auch noch für eine ehemalige Geliebte meines verstorbenen Vaters, welche vor ca. 15 Jahren mal im Familienhaus gewohnt hat.
Einschreiben mit Rückschein und Erklärungen werden ignoriert, es kommen immer neue Mahnungen mit neuen Gebühren.

Menschen erhalten Rechnungen für Sachen, die sie nichts angehen, teils in die Hunderttausende, nichts klappt, nichts stimmt.

Nun richtet sich der Zorn logischerweise gegen diese Equitalia, das Folterinstrument des Staates, gegen die man keine Chance hat.
Unendliche Prozesse laufen von Bürgern gegen EQ, aber sie laufen über Jahre, kosten Geld, bringen nichts.

Man fragt sich immer öfter unter den Leuten, warum sich die Männer umbringen und nicht vorher ein, zwei von denen mitnehmen, die das alles verursachen bzw. als Handlanger des Systems fungieren.

Nun hat man eine harmlose "Bombe", die gegen eine Tür geworfen wurde, als willkommenen Anlass genommen, um nach dem Militär zu rufen.
Es wird kommen, aber nicht nur vor den Geldeintreibern zu posieren, sondern vor allem, um die immer aufmüpfigere Bevölkerung in Schach zu halten.

Monti beleidigt wo er nur kann, in einer so provokanten Art und Weise, dass einem übel wird.

Auf eine Frage, wie er zu der nicht abreißenden Selbstmordwelle seiner im anvertrauten Landsleute steht, antwortete er sinngemäß, dass sich in der Zeit, in der in Italien knapp 100 Menschen sich das Leben genommen haben, es in Griechenland schon über 1700 waren.

Und dass man nicht ihn und seine Politik dafür verantwortlich machen kann, man solle sich mit denen anlegen, die vorher dran waren. (..und die den grausamen Kürzungen von Monti immer wieder zustimmen).

Er peitscht jedes Gesetz über Nacht durch mit einer Vertrauensfrage und einer Nachtsitzung des Palarments. Es waren schon 27 Vertrauensfragen, immer wieder erhält er ein JA.

Gestern schlug er dem Fass den Boden aus:
Seine Arbeitsministerin Elsa Fornero sagte vor der Presse, man sei "ein wenig verspätet dran, den Schwachen und den Ärmsten zu helfen". Und man sei sich dessen bewusst, aber es sei noch nichts konkretes geplant, wichtig sei nun, die Schulden zu reduzieren, das habe Vorrang.

Und Monti meinte, dass die Italiener über "Softpower" verfügen, die es jetzt abzurufen gilt, damit man gemeinsam mit großen Opfern und Entbehrungen die Märkte beruhige.

Es ist nur natürlich, dass einem jeden der Kamm schwillt, wenn man diese Worte hört als Antwort auf echtes Leiden, hungernde Menschen, sich selbst anzündende und auf öffentlichen Plätzen verbrennende Bürger, die Post vom Staat oder von der Bank erhalten haben.

Der Italiener ist immer noch viel zu ruhig, aber langsam wird der Hass auf die Politik und die Banken und die Geldeintreiber größer, zum normalen Gesprächsthema, egal wo man hinkommt.

Wobei wir hier im Süden noch damit zu tun haben, dass kaum einer gern zeigt, wenn es ihm nicht gut geht. Man macht "bella figura" und schleppt ein großes Geschenk an zu einer Taufe, auch wenn man dafür einen Monat lang nur Gemüse und Brot gegessen hat und das Auto stehen lassen musste.

Aber das ist endlich - wie die Geduld der Menschen."

Quelle - 14.05.2012, 18:22


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Moody's Downgrades 26 Italian Banks: Full Report

#34 von Oeconomicus , 14.05.2012 23:05

Moody's Downgrades 26 Italian Banks:
Full Report


A full list of affected ratings can be found at this link
For additional information on bank ratings, please refer to the webpage containing Moody's related announcements.

ausführlicher Bericht bei zerohedge

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Diskussion: «Diese Suizide sind Folge einer unsinnigen Verteilung des Reichtums»

#35 von Oeconomicus , 15.05.2012 12:34

Diskussion:
«Diese Suizide sind Folge einer unsinnigen Verteilung des Reichtums»


In südeuropäischen Krisenländern hat die Zahl der Selbstmorde offensichtlich markant zugenommen.
Welche Menschen respektive Bevölkerungsgruppen sind am stärksten selbstmordgefährdet?

In Italien und Griechenland häufen sich die Selbstmorde aus wirtschaftlich motivierten Gründen.
Der Basler Soziologe Ueli Mäder erklärt, welche gesellschaftlichen Umstände Menschen in den Selbstmord treiben.

Interview: Vincenzo Capodici. Aktualisiert am 14.05.2012 122 Kommentare
Berner Zeitung - 14. Mai 2012


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Eurokrise lässt in Italien Anarchie aufflammen

#36 von Oeconomicus , 17.05.2012 03:36

Eurokrise lässt in Italien Anarchie aufflammen

Die Gewalt in krisengeschüttelten Euroländern droht zu eskalieren – in Griechenland, aber besonders in Italien. In unserem Nachbarland steht offenbar eine Ausweitung des anarchistischen Terrorismus bevor, der wiederum eine Verbindung zu Griechenland haben könnte.

Schweizer Fernsehen - Franziska Engelhardt - Mittwoch, 16. Mai 2012, 7:08 Uhr

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Monti: "Worte sind wie Steine"

#37 von Oeconomicus , 17.05.2012 17:35

"Worte sind wie Steine"
Monti verteidigt Steuereintreiber


In Italien versuchen die Behörden verstärkt, ausstehende Steuerschulden einzutreiben. Das stößt nicht bei allen Italienern auf Verständnis und führt vereinzelt sogar zu gewalttätigen Protesten. Ministerpräsident Monti stärkt den Beamten nun den Rücken.


teleboerse - 17. Mai 2012

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RE: Monti: "Worte sind wie Steine"

#38 von Oeconomicus , 22.05.2012 15:42

Italiens Vorstoß
Monti fordert europäischen Einlagensicherungsfonds

Italiens Premier will europaweit einen Einlagensicherungsfonds einführen, außerdem spricht er sich für spezielle Euro-Bonds aus. Aufgrund der Kapitalflucht aus Griechenland und Spanien ist das Thema drängend.

Handelsblatt - 22.05.2012, 15:23 Uhr - Kommentare

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Monti: Euro-Austritt Italiens wäre Riesen-Problem für Deutschland

#39 von Oeconomicus , 26.05.2012 22:51

Monti: Euro-Austritt Italiens wäre Riesen-Problem für Deutschland

Erstmals wirft Mario Monti den Euro-Austritt Italiens in die Diskussion: Ein Austritt Italiens würde der deutschen Wirtschaft sehr schaden, meint der Goldman-Premier. Daher sind für ihn Eurobonds auch längst eine Gewissheit. Deutschland könne mit ihnen dem Gemeinwohl Europas dienen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 26.05.12, 00:31 | Aktualisiert: 26.05.12, 00:32 | 132 Kommentare

Anscheinend beherrscht Monti die deutsche Sprache und zählt zu den regelmäßigen Lesern im fortunanetz ... wie sonst könnte er zu einer solchen Überlegung gekommen sein?
[/b]

Allerdings scheint er nicht alle meine Aufsätze gelesen zu haben, da er sonst nicht zu dieser Einschätzung käme:
„Wenn Italien eines Tages den Euro verlässt, wieder eine eigene, autonome Währung mit Zinssatzfreiheit eingeführt hat und die neue Lira abgewertet wurde, wäre das ein großes Problem für die deutschen Exporte”

Huch jetzt bin ich aber ernsthaft um die deutschen Exporte nach Italien’s möglicher Rückkehr zur Lira besorgt. Die italienische Notenbank könnte dann bei der Bundesbank nicht weiter aufzuschulden (Target-zwo) … da wäre Weidmann aber traurig!

Ich frage mich nur, wie haben wir das nur geschafft VOR dem Euro in die europäischen Staaten, insbesondere nach Italien zu exportieren OHNE Herrn Monti als klugen Ratgeber konsultiert zu haben?

Deutschland hat seit 1951 ununterbrochen Aufwertungen erlebt (Italien hat in dieser Zeit 9 mal abgewertet). Durch diese Aufwertungen haben wir MEHR für Exporte erlöst und WENIGER für IMPORTE bezahlt und genau hieraus entstand ein Großteil des Volks-Wohlstands! Durch die Währungsunion wurde dieser Mechanismus ausgeschaltet. Dadurch entstanden mal ganz vorsichtig geschätzt Verluste für Deutschland in Höhe von 50 Mrd Euro p.a. … und ach ja unter Karl Schiller haben wir um 8,5% aufgewertet , OHNE dass Exporte darunter litten.

Hat Herr Monti vielleicht doch die Geschichtsbücher studiert, um festzustellen, dass die Lateinische Münzunion (mit Frankreich, Schweiz, Belgien, Italien und Griechenland) auch scheitern mußte?
Die mangelnde Disziplin der souverän gebliebenen Staaten wurde den Bündnissen zum Verhängnis. Zu den destabilisierenden Faktoren zählten fehlende, fiskalische Disziplin, mangelnde ökonomische Konvergenz, unterschiedliche Vertragsauslegung, Zielkonflikte Länder/Union, u.s.w.. Auch auf dem Gebiet der festen Wechselkurssysteme waren die Erfahrungen sehr ernüchternd ausgefallen. Sie sind entweder in sich zusammengebrochen (Goldstandard und Bretton Woods) oder waren kontinuierlich revisionsbedürftig (EWS).

Noch ein kleiner Merksatz für il Professore, den er sich gerne ausdrucken und über’s Bett hängen darf:

Transferunion = Volksaufstände= K.O.-Kriterium! für Europa und den EURO

Weitere Info’s in meinem neuen Aufsatz: “…vom Verglühen des Epsilon’s”


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Debatte um effektive Krisenabwehr

#40 von Oeconomicus , 01.06.2012 03:31

Debatte um effektive Krisenabwehr
Monti attackiert Merkel

Italien gehört zu den großen Sorgenkindern in der Eurozone. Ministerpräsident Monti steht dementsprechend unter Druck. Der sparwillige Regierungschef geht mehr und mehr auf Distanz zu Deutschland. Er attestiert Bundeskanzlerin Merkel, nicht energisch gegen die Schuldenkrise vorzugehen. So unterstützt Monti direkte ESM-Hilfen an Banken.

n-tv - Donnerstag, 31. Mai 2012


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RE: Debatte um effektive Krisenabwehr

#41 von Oeconomicus , 01.06.2012 21:17

"Ciao, ciao Euro"
Berlusconi fordert Euro-Austritt Deutschlands

Berlusconi ist zwar nicht mehr Italiens Ministerpräsident, macht sich aber noch seine Gedanken: Sollte die EZB nicht bald Geld drucken, solle Italien aus dem Euro austreten, oder eben Deutschland.

Welt-online - 1. Juni 2012 -19:13h

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Top-Banker zweifelt an Italien

#42 von Oeconomicus , 02.06.2012 16:58

Top-Banker zweifelt an Italien
"Wir stehen am Rande des Abgrunds"


In der italienischen Bankenlandschaft liegen die Nerven blank: Das Gezerre um Griechenland und die Sorgen um Spanien lösen selbst innerhalb traditionsreicher Geldhäuser existenzielle Sorgen aus. Offen spricht ein angesehener Bankier über einen Zerfall der Eurozone. Fast zeitgleich senkt eine weitere US-Ratingagentur den Daumen.

teleboerse - Samstag, 02. Juni 2012

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Berlusconi: Italien könnte Euro selbst drucken

#43 von Oeconomicus , 03.06.2012 11:04

Berlusconi: Italien könnte Euro selbst drucken

Der ehemalige italienische Premier Silvio Berlusconi schließt einen Rückzug Italiens aus dem Euro-Raum nicht aus. "Großbritannien ist ein solides Land, das nie dem Euro-Raum beigetreten ist. Sollten wir aus dem Euro austreten, wäre dies nicht das Ende der Welt", sagte Berlusconi im Gespräch mit Journalisten in Rom.

oe24.at - 01. Juni 2012 15:15

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Italien hat EZB-Kredite schon verbraucht

#44 von Oeconomicus , 06.06.2012 07:42

Liquiditäts-Engpass:
Italien hat EZB-Kredite schon verbraucht


Die italienische Banken haben ihren Anteil an den EZB-Tendern bereits ausgegeben. Nun können sie keine Staatsanleihen mehr kaufen. Die Zinsen für die Anleihen könnten deshalb stark steigen.

Deutsche Mittelstands Nachrichten | Veröffentlicht: 06.06.12, 00:28 | Aktualisiert: 06.06.12, 00:58 | 1 Kommentar

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Italiens Banken im Strudel der Schuldenkrise

#45 von Oeconomicus , 08.06.2012 09:01

Italiens Banken im Strudel der Schuldenkrise

Als in den Jahren 2007 bis 2010 Finanzkonzerne in den USA, Grossbritannien, Deutschland, der Schweiz und anderen Industrieländern durch toxische Anlagen vergiftet wurden und von «ihren» Staaten kostspielig gerettet werden mussten, brüsteten sich italienische Behördenvertreter damit, dass die eigenen Banken solide seien. Tatsächlich blieben in der Apenninenrepublik nennenswerte Bankpleiten aus, und die damalige Regierung Berlusconi sah sich nur zu bescheidenen Sicherheitsvorkehrungen veranlasst.

NZZ - 8.Juni 2012

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