Quo vadis Euro ?

#1 von Oeconomicus , 15.02.2012 14:33

"Währungsreform und neue Geldsysteme" ist online!

Die Finanzkrise beschäftigt uns nun schon fast fünf Jahre, die Eurokrise hat sich als Teilkriegsschauplatz dazugesellt. Es ist an der Zeit, die Wurzeln zu untersuchen. Ist etwas mit dem Geldsystem an sich nicht in Ordnung, brauchen wir Alternativen, kommt es gar zu einer möglicherweise weltweiten Währungsreform?

Diesen Fragen gehen wir in einer Mischung aus Gastbeiträgen und Interviews nach. Wir konnten für diese Sonderpublikationen einige echte Kaliber gewinnen wie z.B. Prof. Hans-Werner Sinn, Max Otte, Dirk Müller und den FDP-Politiker Frank Schäffler.

Viel Spaß beim Lesen!

http://www.godmode-trader.de//nachricht/...e,a2759439.html

Dank an Daniel Kühn und GodmodeTrader

http://www.godmode-trader.de/content/dow...nload.php?id=80


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Eurocrats Carry On Up The Khyber, Determined and Delusional

#2 von Oeconomicus , 18.03.2012 17:44

Eine besondere Empfehlung für alle Leserinnen und Leser:

Nigel Farage streut einmal mehr Salz in die Wunden der EuroRetter “Ihr habt den Schuss nicht gehört!”


http://www.youtube.com/watch?v=tivRCQqBFGA [3:19 Min]

hier die deutsche Übersetzung seiner Rede

http://www.goldreporter.de/nigel-farage-...ort/news/20160/

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„Wir brauchen ein Fukushima beim Euro“

#3 von Oeconomicus , 05.05.2012 07:03

Hans-Olaf Henkel
„Wir brauchen ein Fukushima beim Euro


Was ist konservativ? CICERO ONLINE fragte den früheren Industrieboss und heutigen Eurokritiker Hans-Olaf Henkel, wie er diesen Begriff versteht. Im Interview bewertet er die Gesinnungen von Merkel, Gauck sowie den Piraten – und spricht über Szenarien, wie Deutschlands aus dem Euro aussteigen könnte.

CICERO - 03.Mai 2012

Keine Sorge, das von unseren Polit-Clowns verortete Licht am Ende des Tunnels ist nichts anderes als der mit hoher Geschwindigkeit anrollende Finanz-Tsunami!


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Das Ende wird hart

#4 von Oeconomicus , 07.05.2012 08:35

Das Ende wird hart

Der Euro ist ein lebender Leichnam. Nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland am kommenden Sonntag werden die Lebenslügen platzen, mit denen die Bundesregierung bislang das Offensichtliche zu verschleiern sucht: Es gibt für den Euro keine Zukunft, die sich mit stabilem Geld vereinbaren läßt, und aus der Euro-Dauerkrise keinen Ausweg, der ohne Massenenteignungen durch Inflation oder Währungsreform auskommt.
[...]
Von Anfang an ein Täuschungsmanöver
[...]
Das war von Anfang an ein Täuschungsmanöver zur Einlullung der deutschen Wähler. „Stabilitätskriterien“ waren schließlich schon im Maastricht-Vertrag festgeschrieben worden, als Bonbon für die Deutschen; gehalten hat man sich daran nur, wenn es gerade paßte. Dem Fiskalpakt wäre es ähnlich ergangen: Der spanische Regierungschef hatte schon am Tag der Unterzeichnung angekündigt, daß er die vereinbarten Verschuldungsgrenzen gar nicht einhalten könne und werde.
[...]
Die Zeit für Nebelkerzen ist abgelaufen
[...]
Spätestens an diesem Punkt müßte eine verantwortungsbewußte deutsche Regierung eigentlich den Euro-Ausstieg erklären. Merkel und Schäuble werden das natürlich nicht tun, sondern wieder einknicken. Aber mit dem Scheitern des Fiskalpakts ist die Zeit für Nebelkerzen und Täuschungsmanöver, für scheinheilige „Stabilitätsvereinbarungen“ und vorgegaukelte Interessengleichheiten abgelaufen, mit denen man den Bürgern länger Sand in die Augen streuen könnte.
[...]
Die deutsche Bonität wird herabgestuft werden
Hochverschuldete Peripheriestaaten wie Italien sind oft zugleich diejenigen mit den höchsten privaten Nettogeldvermögen. Statt die Leistungsfähigen unter den eigenen Bürgern zur Finanzierung der Staatsausgaben heranzuziehen, haben sie billige Euro-Schulden gemacht, um die nicht so Wohlhabenden ruhigzustellen. Um diese Schulden zu bezahlen, wollen die politischen Eliten wieder nicht die Privatvermögen ihrer Staatsbürger heranziehen, ihre eigenen schon gar nicht, sondern rufen nach europäischer „Solidarität“.
[...]
Junge Freiheit - 06. Mai 2012


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Marc Faber: "Es wäre sogar das Beste, die Eurozone ganz aufzulösen"

#5 von Oeconomicus , 11.05.2012 21:02

Marc Faber: "Es wäre sogar das Beste, die Eurozone ganz aufzulösen"

Der Schweizer Börsenexperte und Fondsmanager, Marc Faber, rät zu einer Rückkehr der Einzelwährungen in Europa.
"Es gibt eine sehr große Wahrscheinlichkeit dafür, dass Griechenland die Eurozone verlässt.

“Es wäre wünschenswert gewesen, wenn die Euroländer Griechenland schon vor drei Jahren rausgeschmissen hätten. Das hätte eine Menge Qualen erspart”, sage er in einem Interview mit Bloomberg TV. “Als Folge der Rettungsaktion ist das Problem nur größer und größer geworden.”

FORMAT.AT - 11. Mai 2012

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Rettung unmöglich: Euro kommt jetzt auf die Intensivstation

#6 von Oeconomicus , 13.05.2012 19:09

Rettung unmöglich: Euro kommt jetzt auf die Intensivstation

In Griechenland herrscht Chaos und womöglich bald auch die linken Extremisten. Frankreichs neue Regierung mit François Hollande ist künftig ebenfalls links. Plötzlich spekulieren auch die linientreuesten Mainstreammedien über ein nahes Euro-Ende. Einer der vehementesten Gegner der »Gemeinschaftswährung« seit der ersten Stunde ist der Währungsexperte und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Hankel. Er warnt seit langem vor einem neuen europäischen Sozialismus.

Interview mit Prof. Wilhelm Hankel

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Österreich droht Griechenland mit EU-Rauswurf

#7 von Oeconomicus , 14.05.2012 22:35

Treffen der Finanzminister
Österreich droht Griechenland mit EU-Rauswurf


Die Euro-Länder erhöhen den Druck auf Griechenland, der hochverschuldete Staat soll den versprochenen Sparkurs unbedingt einhalten. Die österreichische Finanzministerin Maria Fekter droht jetzt sogar, das Land aus der Europäischen Union zu drängen.

SPON - 14.Mai 2012

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US-Ökonom Allan Meltzer: „Die Idee der Euro-Zone war falsch“

#8 von Oeconomicus , 15.05.2012 16:28

US-Ökonom Allan Meltzer
„Die Idee der Euro-Zone war falsch“


Vor radikalen Ideen hatte Allan Meltzer noch nie eine Scheu. Im Interview spricht der US-Ökonom über die falsche deutschen Euro-Politik und erklärt, warum in den USA die Krise noch nicht vorüber ist.

Handelsblatt - 15.05.2012, 14:42 Uhr - Kommentare


Allan H. Meltzer is an American economist and professor of Political Economy at Carnegie Mellon University's Tepper School of Business in Pittsburgh, Pennsylvania.
He was born February 6, 1928, in Boston, Massachusetts. He is the author of dozens of academic papers and books on monetary policy and the Federal Reserve Bank, and is considered one of the world's foremost experts on the development and applications of monetary policy.

Meltzer's study A History of the Federal Reserve is considered the most comprehensive history of the central bank. Volume II, which covers the years since the Federal Reserve accord in 1951 to 1969, was released in February, 2010.

Meltzer is considered to have originated the aphorism, "Capitalism without failure is like religion without sin. It doesn't work."

Source: wikipedia

Allan H. Meltzer Webauftritt

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Wilhelm Hankel: Euro könnte enden wie die DDR-Mark

#9 von Oeconomicus , 18.05.2012 07:41

Wilhelm Hankel: Euro könnte enden wie die DDR-Mark

Er hätte „nie geglaubt, dass eine europäische Elite zu solch einem Pfusch fähig wäre“.
Mit harten Worten ging der Wirtschaftswissenschaftler Wilhelm Hankel mit den Verantwortlichen des Euro-Systems ins Gericht.
Hankel sprach anlässlich des 50-jährigen Bestehens der „Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft“ (SWG) vergangenen Sonnabend in Hamburg.
Dabei betonte der prominente Euro-Kritiker vor rund 200 geladenen Gästen, dass die negativen Folgen der Währung weit über den rein geldpolitischen Bereich hinausgingen: „Mit einer Einheitswährung für alle Europäer, die der Euro einst werden sollte, sind weder Rechtsstaat noch Demokratie noch Marktwirtschaft machbar“, so Hankel.
Auch der Traum vom Endziel „Vereinigte Staaten von Europa“ nach dem Vorbild der USA weise in die falsche Richtung. Im Unterschied zur US-Nation existiere keine „europäische Nation“. Daher fuße die Idee der staatlichen Vereinigung des alten Kontinents ebenso auf falschen Annahmen wie die Einführung des Euro.
Die Behauptung, Deutschland habe vom Euro „besonders profitiert“, sei schlicht die Unwahrheit. Die Einheitswährung habe vielmehr den deutschen Zinsvorteil beseitigt und zudem dafür gesorgt, dass seit der Euro-Einführung zwei Drittel der deutschen Ersparnisse ins Ausland geflossen seien. Geld, das in der Bundesrepublik für Investitionen gefehlt und stattdessen zur Blasenwirtschaft in den heutigen Krisenländern beigetragen habe.
Wenn in der Euro-Frage nicht bald radikal umgesteuert werde, werde die EU-Kommission am Ende gezwungen sein, den Kapitalfluss über die Grenzen des Währungsraums zu blockieren, um eine Erosion des Euro aufzuhalten.
Dann wäre der Euro eine nichtkonvertible Währung wie einst Sowjet-Rubel oder DDR-Mark. Damit wäre das „Selbstbestimmungsrecht des Geldbesitzers weg“, die Menschen wären faktisch „eingesperrt, weil sie ihre Euros nicht mehr frei konvertieren können“, warnt Hankel. Sein Fazit: Ein freies Europa werde es nur ohne den Euro geben.

Preußische Allgemeine Zeitung - 18.05.12

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Umfrage: Jeder zweite Deutsche hält Euro-Einführung für falsch

#10 von Oeconomicus , 19.05.2012 08:38

Umfrage
Jeder zweite Deutsche hält Euro-Einführung für falsch


Die Euro-Einführung war ein Fehler, glauben knapp die Hälfte der Deutschen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. Demnach halten es 49 Prozent für falsch, dass die Deutsche Mark abgeschafft wurde.

Handelsblatt - 17.05.2012, 16:06 Uhr - Kommentare

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RE: Umfrage: Jeder zweite Deutsche hält Euro-Einführung für falsch

#11 von Oeconomicus , 21.05.2012 08:04

Scharfe Kritik
Die Sarrazin-Methode funktioniert erneut

„Europa braucht den Euro nicht“, heißt das neue Buch von Thilo Sarrazin. Der ehemalige Bundesbankvorstand schafft es erneut, die Politik aufzuregen.
Einer der entrüsteten Kommentare: „Bullshit“.

Handelsblatt - 20.05.2012, 23:45 Uhr - Kommentare



dazu:
"BRAUCHEN WIR DEN EURO WIRKLICH?"


Der Dialog bei Jauch mit einem unterirdisch argumentierenden Peer Steinbrück


Wer solche Politiker hat, braucht definitiv keine Feinde mehr!

zur Sendung - die Kommentare der Leser und Zuschauer


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Deutsche Bank schlägt „Geuro“ als Zweitwährung vor

#12 von Oeconomicus , 22.05.2012 08:33

Griechenland
Deutsche Bank schlägt „Geuro“ als Zweitwährung vor

Der Vorschlag des Deutsche Bank-Chefvolkswirts Thomas Mayer hat es in sich:
Griechenland soll eine Parallelwährung zum Euro aufbauen. Damit könnten die Griechen im Euro bleiben und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

Handelsblatt - 21.05.2012, 21:44 Uhr, aktualisiert 06:24 Uhr - Kommentare


JAWOLL! Diese Schuldschein-Nummer hat sich bewährt, besonders im ehemals Terminator-geführten Kalifornien. Ebenso wie die Lieferanten und Dienstleister dieses US-Bundeslandes lechzten die Menschen geradezu nach diesen Schuldscheinen.

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Die Abwahl des Euro

#13 von Oeconomicus , 30.05.2012 07:50

Die Abwahl des Euro
Billionenpoker: Der Protest der Völker zwingt zur Umkehr / Rückkehr zu nationalen Währungen


Die Franzosen wählten nicht Angela Merkels Wunschpartner Nicolas Sarkozy sondern den Sozialisten François Hollande zum neuen Staatspräsidenten. Die Griechen stimmten zu zwei Dritteln für rechte und linke Parteien, die das Spardiktat von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) grundweg ablehnen. Der Ausgang dieser Wahlen macht auch dem letzten Euro-Retter klar:
So wie bisher geplant läßt sich die Gemeinschaftswährung nicht mehr retten.

Was nützen ein billionenschwerer Europäischer Stabilisierungs-Mechanismus (ESM), eine 1,1 Billionen-Kreditlinie europäischen Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und weitere etwa 800 Milliarden Euro Überbrückungshilfen der Bundesbank an ihre notleidenden Zentralbankschwestern in den Euro-Krisenländern, wenn die einen (Griechen) ab sofort nicht mehr sparen und die anderen (Franzosen) bei der Sanierung (dem Fiskalpakt) partout nicht mehr mitmachen wollen.

Die klaren Wählervoten machen die alten stereotypen Beschwichtigungsformeln der Eurokraten zu Makulatur. Wenn jetzt die einen „Wachstum“ wollen, die anderen an „Schuldentilgung“ und „Haushaltskonsolidierung“ festhalten, gibt es nichts „nachzuverhandeln“. Wenn die griechische Parlamentsmehrheit weiteres „Kaputtsparen“ ablehnt, kann man ihr nicht „etwas mehr nicht-sparen“ (oder weniger Selbstverstümmelung) schmackhaft machen – so wenig wie man Frankreich zumuten kann, sich bei der Euro-Rettung selber als „Grande Nation zweiter Klasse“ einzustufen.

Die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble mögen noch so wendig sein im Segelstreichen und rechtzeitigem Kurswechsel. Doch wenn sie die Forderung nach „Staatschuldengrenzen“ über Nacht fallenlassen, dann bringt sie das nicht nur um ihre Regierungskoalition, sondern auch um ihre Wiederwahl bei der Bundestagswahl – und das wissen sie.
Die Zeit ist reif, es in Sachen EU-Politik und Integration einmal mit der ökonomischen Vernunft zu versuchen.

Der Billionen-Rausch des ESM läßt Bürger und Steuerzahler blaß werden, die Finanzmärkte läßt der sogenannte Euro-Rettungsfonds kalt. Sie wissen: Gerade sein aufgepumptes Volumen (an Bilanz, geplanten Garantien, nicht eingezahltem Eigenkapital) macht ihn verdächtig. Ein solches „Superding“ (größer als EZB, Bundesbank und Deutsche Bank zusammen genommen) kann nur entweder seine Träger (die Euro-Staaten) ruinieren oder sich selbst. Schon der ESM-Vorgänger, die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) zeigt, daß auch dieser Rettungsfonds gezwungen ist, seine Langfristkredite (über eine Dekade und länger) mit wesentlich kürzeren laufenden Anleihen zu finanzieren: Dieser Verstoß gegen die „Goldene Bankregel“ (Prinzip der Fristenkongruenz) bringt das Finanzieren à la Lehman Brothers nach Europa!

Ecu-Wechselkursverbund statt Einheitswährung Euro


EZB und Bundesbank haben als Zentralbanken völlig vergessen, daß sich Geldmenge und Geldmengenpotential nach der realen Leistung der ihnen anvertrauten Volkswirtschaften zu richten haben – in keinem Fall aber nach dem Geldbedarf von (noch dazu unseriös regierten) Staaten und der bei ihnen verzockten Banken. Der Geldbedarf der Wirtschaft war in dieser Krise (wie in jeder) mäßig. Gleichwohl haben EZB und Bundesbank ihr Bilanzvolumen mehr als verdoppelt. Die Bundesbank hat mit ihren großzügigen Target2-Krediten ein gutes Fünftel des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ins Ausland transferiert!

Es ist ein schwacher Trost, daß die daraus resultierenden Verluste an Volksvermögen am wenigsten den deutschen Sparer treffen (er unterhält dort keine Einlagen), sondern „nur“ den Finanzminister. Fette Einnahmen aus Bundesbank-Gewinnen wird Schäuble wohl sobald nicht mehr sehen. Verantwortungsvolle, auf Geldwertstabilität und Vermögenserhalt gerichtete Politik sieht anders aus! Und wie geht es weiter? Das Euro-Abenteuer sollte nicht „von selbst“ zu Ende gehen – das macht es noch einmal so teuer.

Es muß jetzt überlegt beendet werden. Dafür gibt es realistischerweise nur den einen Weg:
Zurück zu den nationalen Währungen der Vor-Euro-Zeit. Die Völker haben ihren Regierungen an der Urne bestätigt, daß sie besser wissen, wo ihr Wohlergehen liegt und wo die Zukunft ihrer Kinder sicher aufgehoben ist: in ihren Staaten, in denen sie arbeiten und für ihre Gemeinschaftsaufgaben auch ihre Steuern erbringen. Die Lösung liegt nicht in einem nebulösen Europa der Funktionäre, Bürokraten und Illusionisten, das sie verführt hat, diese Steuern durch Kredite zu ersetzen und das sie nun mit diesen Schulden sitzen läßt, ohne zu wissen, wie man sie sozial verträglich tilgt.

Und der Euro?
Er könnte in einem neuen europäischen Währungs- und Wechselkursverbund nach dem Muster der alten fortleben, als ein „zweiter Ecu“ (Rechnungseinheit aus Währungskorb der EU-Länder) – und als Erinnerungsposten an den nicht mehr wiederholbaren Jugendstreich eines sehr alten Kontinents, der darüber um ein Haar seine Zukunft verspielt hätte.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors, Prof. Dr. Wilhelm Hankel - 24. Mai 2012


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zuletzt bearbeitet 30.05.2012 | Top

Dirk Müller: "Rennet, rettet, flüchtet!"

#14 von Oeconomicus , 30.05.2012 22:33

Dirk Müller: "Rennet, rettet, flüchtet!"

Bereits vor drei Wochen hat Dirk Müller, cashkurs.com, im DAF-Interview gemeint, die Lage in Europa wird sich dramatisch zuspitzen. Die Entwicklung von DAX und Euro zuletzt scheint ihm Recht zu geben. Und die Talfahrt dürfte laut Müller weitergehen: "Der Euro auf dem Weg nach unten, charttechnisch Platz bis 1,12, also von daher: Die Sorge um den Euro ist da", so Müller. Mehr dazu im Exklusiv-Interview.

DAF - 30.05.2012 18:51

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Der Euro im Faktencheck

#15 von Oeconomicus , 01.06.2012 03:00

Der Euro im Faktencheck

Schluss mit der hysterischen Debatte über den Euro: Wir blicken nüchtern ökonomisch auf die zentralen Thesen der Euro-Befürworter. Welche Argumente halten dem Realitätstest stand – und welche nicht?


Jetzt lautet die Frage: Kann und will sich Deutschland trotz der unbestreitbaren Vorteile des Euro die Gemeinschaftswährung auf Dauer leisten, wenn es im Gegenzug – der europäischen Idee zuliebe – für die Schuldenpolitik und den Reformunwillen anderer EU-Staaten geradestehen muss? Nach einer aktuellen Umfrage von Infratest dimap halten nur noch 47 Prozent der Bundesbürger die Euro-Einführung im Jahr 1999 für richtig – 49 Prozent sehen darin mittlerweile einen Fehler.

Brauchen wir den Euro wirklich? Lesen Sie auf den folgenden Seiten, welche von seinen Befürwortern angeführten Argumente sich noch halten lassen.

Der Euro im Faktencheck
These 1: Der Euro schützt uns vor Wechselkursschwankungen und kurbelt so die Exporte an
(WiWo-Fazit: These stimmt nur zum Teil)
These 2: Durch den Euro entfallen die Wechselkursrisiken und Umtauschkosten innerhalb Europas. Die Preistransparenz steigt
WiWO-Fazit: These stimmt voll und ganz
These 3: Der Euro verstärkt die Integration und Konvergenz in Europa
WiWo-Fazit: These stimmt kaum
These 4: Der Euro forciert die Bildung einer politischen Union
WiWo-Fazit: These stimmt nur zum Teil
These 5: Europa braucht den Euro, um im Konzert der großen Währungsblöcke zu bestehen
WiWo-Fazit: These stimmt überwiegend
These 6: Der Euro sorgt für stabile Preise
WiWo-Fazit: These stimmt nur zum Teil
These 7: Der Euro erzwingt politische Strukturreformen
WiWo-Fazit: These stimmt kaum
These 8: Es gibt zum Euro keine Alternative. Sein Scheitern würde eine Weltwirtschaftskrise auslösen
Glaubt man den meisten Ökonomen und Politikern, wäre das Auseinanderbrechen des Euro der GAU. Entsprechend apokalyptisch ist das Szenario, das sie für diesen Fall an die Wand malen: In den Euro-Krisenländern setzt ein Run auf die Banken ein, weil die Bürger versuchen, ihr Geld vor dem Umtausch in Drachme, Lira und Escudo zu retten.

Das Bankensystem bricht zusammen, die Finanzmärkte kollabieren, Handel und Wachstum kommen zum Erliegen, eine Klagewelle rollt über den Kontinent. Zudem machen Grenz- und Kapitalverkehrskontrollen die in Jahrzehnten erzielten Fortschritte der europäischen Integration binnen weniger Wochen zunichte. „Europas Wirtschaft würde in eine schwere Rezession stürzen und die Weltwirtschaft mit in den Abgrund reißen“, unkt Mark Cliffe, Chefökonom der niederländischen Bank ING. Seinen Berechnungen zufolge würde das Bruttoinlandsprodukt Europas beim Platzen des Euro bis 2014 um insgesamt 10 bis 13 Prozent schrumpfen – weitaus stärker als nach der Lehman-Pleite 2008.

Kein Spaziergang

Tatsächlich wäre der Abschied vom Euro kein Spaziergang und wirtschaftshistorisch allemal eine Zäsur. Doch er ist machbar. Vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Probleme in den Krisenländern grübeln immer mehr Ökonomen darüber, wie ein Ausstieg aus dem Euro erfolgen könnte, ohne die Wirtschaft ins Chaos zu stürzen.

Noch konzentrieren sich ihre Überlegungen auf den Euro-Exit Griechenlands. So schlägt Thomas Mayer, Chefökonom der Deutschen Bank, vor, staatliche Schuldscheine als Parallelwährung in Griechenland einzuführen. Doch die Probleme der Währungsunion sind mit einem Euro-Austritt der Griechen allein nicht mehr zu lösen. Zu groß sind die wirtschaftlichen Verwerfungen auch in Spanien, Portugal und Italien, als dass sie sich unter dem Dach einer gemeinsamen Währung mit gemeinsamer Geldpolitik lösen ließen.

Nordo und Südo?

Einige Ökonomen fordern deshalb, den Währungsraum in eine Nord- und Südunion mit jeweils eigenen Währungen zu teilen. Eine eng definierte Nordunion aus Deutschland, Finnland, Niederlande, Österreich und Luxemburg erfüllt weitgehend die Kriterien eines optimalen Währungsraums. Doch für die Länder der südlichen Peripherie gilt das nicht. Ihre Wirtschaftsstrukturen sind zu heterogen, der Handel untereinander zu gering, die Arbeitskräfte zu wenig mobil, als dass ein „Südo“ Bestand haben könnte.

Die Alternative und das Gesamtfazit der Wirtschafts Woche
[...]
Der Euro hat ökonomische und politische Vorteile. Sein Ende wäre eine Blamage, die zunächst weltweit Zweifel an der politischen Handlungsfähigkeit Europas wecken dürfte. Allerdings wären viele positive Entwicklungen auch ohne Euro eingetreten – umgekehrt wurden viele Hoffnungen, die man an den Euro knüpfte, enttäuscht. Zudem deutet alles darauf hin, dass Euro-Land zu einer Transferunion verkommt, in der sich reformresistente Schuldenstaaten durchfüttern lassen. Die Währungsunion birgt für Deutschland somit hohe Risiken.
Wahr ist: Es gibt keine Alternative zu Europa und zur Europäischen Union. Zum Euro schon.

Wirtschafts Woche - 29.05.2012
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