Hallo Oeconomicus,
Danke für die Antwort. Ich möchte ein wenig dagegenhalten.
„Wie Sie vielleicht wissen oder ahnen, sind die Wirtschaftswissenschaften sehr stark von bahnbrechenden theoretischen Erkenntnissen herausragender Ökonomen geprägt.“
Muss ich jetzt 4 Milliarden Frauen besuchen um eine Aussage über „die Frau“ wagen zu dürfen? Casanova hatte ca. 120 Geliebte. Ich kenne Menschen, die haben im zarten Alter von 40 Jahren mehr Geliebte gehabt. Sind halt fleißige Naturen. Ob die nun wissen, was eine Frau ist?
„Daraus sind auch zahlreiche unterschiedliche Geld-Theorien entstanden. Diese hier vorzustellen und zu kommentieren, würde aus meiner Sicht den Rahmen dieses Forums sprengen.“
Nun, Geld-Theorien gibt es in der Tat außerordentlich viele. Ich spreche hier aber nicht von „allen“ Geld-Theorien, sondern nur von einer: dem Debitismus. Denn diese Geld-Theorie ist Gegenstand von Glunks Interview und seinem Artikel in der Gazette.
Was sagte Sir Isaac Newton zu der Tatsache, dass der Apfel fällt? Er sagte nicht: „Wir müssen das alles anschauen, weil alles mit allem verbunden ist.“ Er antwortete: „Der fällt, weil es Schwerkraft gibt.“ Dafür gibt es eine „einfache“ Formel die er dafür erarbeitet hat. Lernt der junge Schüler im Physik – Unterricht und ist nicht die Welt. Dafür bekam Sir Isaac Newton den „Sir“ und einen Sitz in der Royal Society. Für die Aussage: „Alles hängt mit allem zusammen und wir schauen uns nun alles an.“ bekam er diese Würden nicht.
Ich habe eine logische Argumentation eingeführt, es war keine Fragestellung, sondern ein logischer Schluss. Logik: Wenn A wahr ist und B wahr ist, ist C wahr. Zum Beispiel....Wenn ich um 17 Uhr am Marktbrunnen war, kann ich nicht um 17 Uhr in der Stadthalle sein, es sei denn, der Marktbrunnen steht in der Stadthalle. Ich schaue mir nun nicht alle Stadtpläne dieser Erde an, um sicher zu gehen, dass es keine Stadt gibt in der der Marktbrunnen in der Stadthalle steht. Warum nicht? Weil es nicht die Regel ist, sondern die Ausnahme, die zumeist die Regel ja bestätigt. Erst ein Ereignis, das die Regel generell in Frage stellt muss beachtet werden. Beispielsweise das Ereignis: „Alle ausgegebenen Stadtkarten sind falsch.“ könnte das obige logische Argument zerstören. Denn dann gäbe es womöglich weitaus mehr Marktbrunnen in Stadthallen als gedacht. Nach diesem Ereignis sollte man beginnen nachzuzählen, wie viele es denn nun tatsächlich sind.
Andernfalls gilt die Regel und die dazugehörige logische Argumentation.
Ich habe in meinem Beitrag logische Argumente eingebracht.
Argument 1: Die Aussage, „Geld = Schuldgeld“ sei wahr.
Argument 2: Die Aussage, „Schulden nicht zurückzuzahlen löst die Schuldenkrise“, sei ebenfalls wahr.
Danach folgt Mein Schluss: Die Aussage: „Schulden nicht zurück zu zahlen bedeutet, dass zukünftig kein Schuldgeld mehr ausgegeben wird“, sei ebenfalls wahr.
Mindestens aber, um es noch mehr zu verschärfen gilt die Aussage: „Wenn Geld Schuldgeld ist, so führt die allgemeine Schuldenstreichung zu NULL Geld“. Keine Schulden, kein Geld. So sieht es aus. Und nach dieser Erfahrung wird keiner mehr Kredite ausgeben und damit auch kein Geld. Es sei denn, besagtes „Vertrauen“ käme zurück. Wie sollte es aber, wenn mit einem Schlag alle Schulden und auch alles Geld weg ist?
Daraus entsteht womöglich eine Aporie (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Aporie ), d. h. man zerstört was man eigentlich retten möchte. Operation gelungen, Patient tot! Der Patient ist unser Wirtschaftssystem, die Lösung (keine Schulden mehr zurück zahlen) sein Ende.
Glunks Beispiele von Argentinien und Russland hinken meiner Meinung nach. Argentinien ist in der Weltwirtschaft ein Fliegenschiss (Tschuldigung liebe Argentinier, aber es muss sein...) Dass dieser Schuldner ausfällt ist verschmerzbar. Russland war verschmerzbar. Aber wie sieht es denn aus, wenn Großbritannien, Deutschland, die USA, Japan als Schuldner ausfallen, wenn dort alle Schulden im Jubeljahr (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Jubeljahr ) verschwinden, und der Hauptteil allen Geldes (da ja Schuld = Geld ) dem Orcus (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Orcus ) zugeführt wird? Was bleibt dann von den ganzen Kapitalien? Wie sähe denn eine Welt aus in der all diese Kapitalien, mit denen wir uns so wunderbar nähren, vernichtet sind?
Entweder ist der Lösungsweg von Glunk und Co. zu kurz gedacht oder ich übersehe irgend etwas...
meint
Hänschen.