Nach der Krise ist vor der Krise – ist unser Erspartes wirklich sicher?
Am vergangenen Wochenende schauten Politik und Finanzmärkte gespannt auf Griechenland. Nach dem Wahlsieg von Antonis Samaras machte sich zunächst Erleichterung breit, doch die Ernüchterung folgte schnell:
Samaras will um eine Auflockerung des Sparprogramms feilschen, in Spanien und Italien spitzt sich die Lage weiter zu und beim G20-Gipfel wird über das europäische Krisenmanagement gestritten.
Wird die Euro-Krise zu einer unendlichen Geschichte oder steht die Gemeinschaftswährung nun wirklich kurz vor dem Zusammenbruch, wie IWF-Chefin Christine Lagarde warnt?
Müssen wir uns also auch in Deutschland bald auf harte Zeiten einstellen?
annewill.blog.ndr.de - 19.06.2012
Sendung am 20. Juni 2012 - 22:45 Uhr
Mein Kommentar
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Oeconomicus:
19. Juni 2012 um 13:22 Uhr
Regierungen und Geschäftemacher in Griechenland, in Spanien, in Portugal, in Italien und in Irland haben in den letzten 13 Jahren mit Hilfe der Euro-Währung rund € 10 Billionen an Schulden angehäuft.
Niemand sagt uns wofür!
Keiner dieser Staaten ist mit Hilfe dieser unfassbaren Summen wettbewerbsfähiger und sozialer geworden.
Und niemand gibt zu, dass diese in der Geschichte Europas einmalige Geldverschwendung in Friedenszeiten nur mit Hilfe des Euro möglich gewesen ist.
Durch ihn sind Staaten, die es vorher nicht waren, kreditwürdig geworden – dank realer Null- und sogar Negativzinsen, die nicht einmal die Inflationsrate abdeckten. Und durch ihn sind die Wechselkurse, die früher jede Misswirtschaft gnadenlos aufdeckten, abgeschafft worden und damit das Druckmittel, sie zu auf den Pfad seriöser Politik zurück zu bringen.
Jetzt soll das Resultat dieser beispiellosen Misswirtschaft “europäisiert” werden. Dafür stehen ESM, Fiskalpakt und Bankenunion.
Daneben sind die Bilanzsummen der 27 größten Europäischen Banken auf nahezu € 60 Billionen gewachsen, dies entspricht dem jährlichen Welt BIP und ist viermal so hoch wie die Bilanzsummen aller amerikanischer Banken.
Dem gegenüber steht ein Eigenkapital dieser europäischen Institute, das in etwa mit dem Faktor 50 gehebelt ist.
Entsteht bei den in der Aktiva dieser Bankbilanzen gebuchten Assets und Forderungen ein Vermögensverlust von nur 2%, gehen an der Stelle die Lichter aus!
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Bereits gestern fiel die ARD mit einer Sondersendung "Wer rettet jetzt den Euro?" auf.
Mediathek - Direktlink zur Aufzeichnung
Gleich danach beschäftigte sich "Hart aber fair" mit dem Thema "Die Griechenwahl – statt Ende mit Schrecken jetzt Schecks ohne Ende?"
WDR
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Dazu eine hochspannende Podiums-Diskussion im Audimax der Westfälischen Hochschule Recklinghausen zum Thema "Wege aus der Krise", mit den Professoren Elmar Altvater (Berlin), Ulrich van Suntum (Münster) und Heinz-J. Bontrup (Recklinghausen) unter der Moderation von Hartmut Steiger (Journalist, Düsseldorf):
Vortrag: Prof. Dr. Elmar Altvater
Youtube - Teil 1 - [14:59 Min]
Youtube - Teil 2 - [7:58 Min]
Vortrag: Prof. Dr. Heinz-J. Bontrup
Youtube - Teil 1 - [15:00 Min]
Youtube - Teil 2 - [5:43 Min]
Vortrag: Prof. Dr. Ulrich van Suntum
Youtube - Teil 1 - [14:59 Min]
Youtube - Teil 2 - [2:29 Min]
Liebe Leserinnen und Leser,
Ich möchte Sie im eigenen Interesse herzlich bitten, diese Vorträge anzuhören und die daraus abzuleitenden Erkenntnisse zu verinnerlichen.
Zu diesem Thema bereite ich gerade einen Aufsatz vor, der auf fortunanetz.de abgebildet wird und Sie ermuntern soll, Ihre Fragen zu stellen, die nach bestem Wissen beantwortet werden sollen.
Haben Sie bitte keine Scheu, Ihre Fragen zu formulieren, auch wenn Ihre ökonomischen Grundkenntnisse nicht ausgeprägt sind ... immer daran denken: "es gibt keine dummen Fragen .. nur dumme Antworten"!
Ihr Oeconomicus