Insolvenzen in Deutschland, 1. Halbjahr 2012
Unternehmensinsolvenzen steigen um 0,7 Prozent - Trendwende eingeläutet?
Creditreform, Pressemitteilung vom 28.06.2012
Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres wurden mit 15.200 Unternehmensinsolvenzen etwas mehr Insolvenzfälle registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als es noch 15.090 Firmenpleiten waren. Dass der Anstieg mit 0,7 Prozent recht moderat ausfällt, ist vornehmlich der robusten Binnenkonjunktur und der lebhaften Entwicklung des Bausektors und des Verarbeitenden Gewerbes geschuldet.
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Insolvenzschäden steigen deutlich
Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch Unternehmensinsolvenzen entstanden ist, hat im Vergleich zum Vorjahr markant zugenommen. So ist im ersten Halbjahr 2012 ein finanzieller Schaden von 16,2 Mrd. Euro entstanden.
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150.000 Arbeitsplätze von Insolvenz bedroht
Neben den Schäden für Kreditgeber und Lieferanten müssen bei der Betrachtung des anfallenden volkswirtschaftlichen Schadens auch die Beschäftigten insolventer Unternehmen berücksichtigt werden. Durch die Insolvenz ihres Arbeitgebers müssen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 150.000 Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz fürchten.
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NRW mit höchster Insolvenzquote
Die Insolvenzquote unterscheidet sich je nach Bundesland stark. Die höchste Insolvenzquote errechnet sich für Nordrhein-Westfalen mit 185 Insolvenzfällen je 10.000 Unternehmen.
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Insolvenzzuwächse bei Handel und Dienstleistern
Die konjunkturelle Entwicklung in den einzelnen Hauptwirtschaftsbereichen spiegelt sich bis zu einem gewissen Grad im Insolvenzgeschehen.
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Zahl der größeren Insolvenzen nimmt zu
Im ersten Halbjahr verlagerte sich das Insolvenzgeschehen hin zu mittleren und großen Insolvenzen. Die Zahl der Insolvenzen unter Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Mio. Euro ist um 33,3 Prozent gestiegen.
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Junge Betriebe mit höherer Insolvenzquote
Bei der Betrachtung des Unternehmensalters der insolventen Betriebe war von Januar bis Juni zu beobachten, dass insbesondere die Insolvenzquoten der jungen Betriebe gestiegen sind.
gesamte Meldung - datev