gelebte Demokratie vs. Polit-Mauscheleien

#1 von Oeconomicus , 25.07.2012 23:49

Club der Visionäre
Berlin ist die Heimat der Netzaktivisten: Sie kippen Gesetze, beraten Parteien und bringen die alte Ordnung durcheinander. Die Nerds haben jetzt Macht. Aber was wollen sie damit?
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Den gläsernen Staat wünschen sich viele, den gläsernen Bürger nicht
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Berlin hat 2011 begonnen, sein Wissen auf dem Open Data Portal Berlin mit seinen Bürgern zu teilen. Noch sind es nur knapp 70 ausgewählte Datensätze, und oft enthalten sie Banales, zum Beispiel wann und wo in diesem Jahr Straßenfeste stattfinden.
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Berlin ist für Daniel Dietrich, abgebrochenes Politikstudium, Selbsterfahrungsversuche in der New Economy, ehemaliger Mitarbeiter an der TU Berlin im Bereich Informatik, nur der Anfang. Als Vorsitzender der deutschen Open Knowledge Foundation arbeitet er an einem offenen Bundeshaushalt nach britischem Vorbild. In Großbritannien veröffentlicht die Regierung die Rohdaten ihres Haushalts, diese haben die Leute von Open Knowledge strukturiert und daraus die Website where does my money go gebaut, auf der Bürger nachprüfen können, was der Staat mit ihren Steuergeldern macht.
In Deutschland gibt es allerdings ein Problem. »Das Finanzministerium publiziert seine Daten nicht in maschinenlesbarer Form. Das heißt, wir können diese Daten gar nicht weiterverarbeiten«, sagt Dietrich. In der Open-Data-Szene kursiert die Geschichte von dem hohen Beamten im Finanzministerium, der gesagt haben soll, eher werde er seine Kinder auf dem Basar verschachern, als die Rohdaten herauszugeben. »Open Data wäre längst im Kanzleramt angesiedelt, wenn Deutschland tatsächlich begriffen hätte, welches revolutionäre Potenzial in dem Thema steckt«, sagt Dietrich. Er meint den gläsernen Staat, dessen Bürger wirklich mündig sind, weil sie die Kontrolle haben.

DIE ZEIT - 12.07.2012 - 08:00 Uhr

dazu

Dokumente zum Ackermann-Abendessen: Veröffentlichen verboten, anfragen erlaubt


Das Abendessen im Kanzleramt im Jahre 2008 anlässlich des Geburtstags vom damaligen Deutsche Bank Chef Josef Ackermann war ein Skandal. Thilo Bode hatte eine IFG-Anfrage zu Details des Abendessens gestellt wie der Gästeliste, der Sitzordnung, der Redevorlagen und der Küchenliste. Das Bundeskanzleramt verweigerte die Herausgabe, ließ sich verklagen, verlor, ging in Revision und verlor vor dem Berliner Oberverwaltungsgericht noch einmal.

blog.fragdenstaat.de - Juli 24, 2012


Begriffserklärung aus dem Rechtswörterbuch: ZUEIGNUNG


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zuletzt bearbeitet 25.07.2012 | Top

   

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