Monti: Euro-Austritt Italiens wäre Riesen-Problem für Deutschland
Erstmals wirft Mario Monti den Euro-Austritt Italiens in die Diskussion: Ein Austritt Italiens würde der deutschen Wirtschaft sehr schaden, meint der Goldman-Premier. Daher sind für ihn Eurobonds auch längst eine Gewissheit. Deutschland könne mit ihnen dem Gemeinwohl Europas dienen.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten | Veröffentlicht: 26.05.12, 00:31 | Aktualisiert: 26.05.12, 00:32 | 132 Kommentare
Anscheinend beherrscht Monti die deutsche Sprache und zählt zu den regelmäßigen Lesern im fortunanetz ... wie sonst könnte er zu einer solchen Überlegung gekommen sein?
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Allerdings scheint er nicht alle meine Aufsätze gelesen zu haben, da er sonst nicht zu dieser Einschätzung käme:
„Wenn Italien eines Tages den Euro verlässt, wieder eine eigene, autonome Währung mit Zinssatzfreiheit eingeführt hat und die neue Lira abgewertet wurde, wäre das ein großes Problem für die deutschen Exporte”
Huch jetzt bin ich aber ernsthaft um die deutschen Exporte nach Italien’s möglicher Rückkehr zur Lira besorgt. Die italienische Notenbank könnte dann bei der Bundesbank nicht weiter aufzuschulden (Target-zwo) … da wäre Weidmann aber traurig!
Ich frage mich nur, wie haben wir das nur geschafft VOR dem Euro in die europäischen Staaten, insbesondere nach Italien zu exportieren OHNE Herrn Monti als klugen Ratgeber konsultiert zu haben?
Deutschland hat seit 1951 ununterbrochen Aufwertungen erlebt (Italien hat in dieser Zeit 9 mal abgewertet). Durch diese Aufwertungen haben wir MEHR für Exporte erlöst und WENIGER für IMPORTE bezahlt und genau hieraus entstand ein Großteil des Volks-Wohlstands! Durch die Währungsunion wurde dieser Mechanismus ausgeschaltet. Dadurch entstanden mal ganz vorsichtig geschätzt Verluste für Deutschland in Höhe von 50 Mrd Euro p.a. … und ach ja unter Karl Schiller haben wir um 8,5% aufgewertet , OHNE dass Exporte darunter litten.
Hat Herr Monti vielleicht doch die Geschichtsbücher studiert, um festzustellen, dass die Lateinische Münzunion (mit Frankreich, Schweiz, Belgien, Italien und Griechenland) auch scheitern mußte?
Die mangelnde Disziplin der souverän gebliebenen Staaten wurde den Bündnissen zum Verhängnis. Zu den destabilisierenden Faktoren zählten fehlende, fiskalische Disziplin, mangelnde ökonomische Konvergenz, unterschiedliche Vertragsauslegung, Zielkonflikte Länder/Union, u.s.w.. Auch auf dem Gebiet der festen Wechselkurssysteme waren die Erfahrungen sehr ernüchternd ausgefallen. Sie sind entweder in sich zusammengebrochen (Goldstandard und Bretton Woods) oder waren kontinuierlich revisionsbedürftig (EWS).
Noch ein kleiner Merksatz für il Professore, den er sich gerne ausdrucken und über’s Bett hängen darf:
Transferunion = Volksaufstände= K.O.-Kriterium! für Europa und den EURO
Weitere Info’s in meinem neuen Aufsatz: “…vom Verglühen des Epsilon’s”