Ich sehe in dem Artikel nichts, wo verglichen wird zwischen staatlichem Geheimnisverrat und mafiöser Omerta. Bisher fiel mir jedenfalls noch nichts auf. Vielmehr scheint die These zu sein, dass Diktaturen (Kommunisten, Faschisten, etc.) die Mafia erfolgreich in Schach hielten, einfach weil sie keine Gewaltenteilung haben. In Italien hingegen kam es dergestalt zu einem Desaster, dass die Mafia sich die Politiker kaufte, und diese sich auch nicht wehren konnte, da sie (wie an einigen Beispielen belegt) nicht die Mittel hatten, den Erfolg der Mafia zu verhindern.
Zusammen genommen mit dem nachfolgenden Artikel des italienischen Staatsanwaltes wird aber ein rundes Bild daraus: Seine Hauptthese ist nämlich, dass die Mafia NUR deshalb so erfolgreich ist, weil es weltweit einen enormen Bedarf an Waffen, Arbeitssklaven, Sexsklavinnen und Drogen gibt. Es ist ein Bedarf, der aber sehr wohl auch durch die Politik erst erzeugt wird, insbesondere durch den sogenannten Staat. Der Bedarf an billigen Arbeitssklaven ist Ausdruck von Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft. Der wird auch erzeugt durch unfaire Wirtschaftspraktiken und unfairen Wettbewerb. Man sehe sich doch nur die Karawanen an "wandernden Unternehemen" an, die immer weiter ziehen um noch günstigere Arbeitskräfte zu bekommen. Am Ende dieser Kette hilft dann gerne die Mafia, da kriegst du es dann ganz billich! Sexsklavinnen gibt es, weil staatlicherseit die Prostitution illegal gemacht wird. Das ermöglicht dann den Einsatz der Sexsklavinnen, es findet eh das Meiste im Dunkeln statt. Die Frauen werden dann halt so lange geschlagen, bis sie "funktionieren"... das Geld verdienen aber Andere. Es gibt hier in Europa 2 Modelle, die es geschafft haben, den Bedarf an Sexsklavinnen drastisch zu reduzieren:
1. Niederlande: Dort ist Prostitution ein Beruf und steht nicht unter Strafe.
2. Schweden: Sie haben zwar einerseits die Prostituion legalisiert. Geht eine Prostituierte zur Polizei um sich zu beschweren, muss sie nicht mit Problemen rechnen.... Andererseits haben die Schweden die Anfrage nach Prostitution unter Strafe gestellt. Also man darf sie anbieten aber man darf nicht hin gehen. ;) So bleiben dann die Kunden aus und die Mafia sieht darin einfach kein Millionengeschäft mehr.
Bei Drogen ist es derselbe Käse. Sie sind illegal, was deren Kauf zu einem wahren El Dorado der Mafia macht. Hier sind es wieder die Niederlande, die es legalisiert haben. Das Resultat ist, dass die Preise einbrechen, die Mafia weg bleibt und die Beschaffungskriminalität massiv zurück geht. Die Drogenabhängigen wollen ja eigentlich niemanden überfallen, sondern nur ihren Stoff bekommen.
So gesehen macht es ein rundes Bild. Omerta und Geheimhaltung beim Staat können und werden nicht verglichen. Aber die "Kumpanei" Beider sieht man an der Gesetzgebung, an der Erzeugung von Bedarfen aller Art und an der Ohnmacht des bürgerlichen Staates, sich einer totalitären Organisation erfolgreich entgegen zu stellen.
Meint
Hänschen