Das Ende wird hart
Der Euro ist ein lebender Leichnam. Nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland am kommenden Sonntag werden die Lebenslügen platzen, mit denen die Bundesregierung bislang das Offensichtliche zu verschleiern sucht: Es gibt für den Euro keine Zukunft, die sich mit stabilem Geld vereinbaren läßt, und aus der Euro-Dauerkrise keinen Ausweg, der ohne Massenenteignungen durch Inflation oder Währungsreform auskommt.
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Von Anfang an ein Täuschungsmanöver
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Das war von Anfang an ein Täuschungsmanöver zur Einlullung der deutschen Wähler. „Stabilitätskriterien“ waren schließlich schon im Maastricht-Vertrag festgeschrieben worden, als Bonbon für die Deutschen; gehalten hat man sich daran nur, wenn es gerade paßte. Dem Fiskalpakt wäre es ähnlich ergangen: Der spanische Regierungschef hatte schon am Tag der Unterzeichnung angekündigt, daß er die vereinbarten Verschuldungsgrenzen gar nicht einhalten könne und werde.
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Die Zeit für Nebelkerzen ist abgelaufen
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Spätestens an diesem Punkt müßte eine verantwortungsbewußte deutsche Regierung eigentlich den Euro-Ausstieg erklären. Merkel und Schäuble werden das natürlich nicht tun, sondern wieder einknicken. Aber mit dem Scheitern des Fiskalpakts ist die Zeit für Nebelkerzen und Täuschungsmanöver, für scheinheilige „Stabilitätsvereinbarungen“ und vorgegaukelte Interessengleichheiten abgelaufen, mit denen man den Bürgern länger Sand in die Augen streuen könnte.
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Die deutsche Bonität wird herabgestuft werden
Hochverschuldete Peripheriestaaten wie Italien sind oft zugleich diejenigen mit den höchsten privaten Nettogeldvermögen. Statt die Leistungsfähigen unter den eigenen Bürgern zur Finanzierung der Staatsausgaben heranzuziehen, haben sie billige Euro-Schulden gemacht, um die nicht so Wohlhabenden ruhigzustellen. Um diese Schulden zu bezahlen, wollen die politischen Eliten wieder nicht die Privatvermögen ihrer Staatsbürger heranziehen, ihre eigenen schon gar nicht, sondern rufen nach europäischer „Solidarität“.
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Junge Freiheit - 06. Mai 2012