Anti-Schäuble
Unter anderem auch auf diesem Blog wurden schon viele Mutmaßungen angestellt, warum ausgerechnet die deutsche Politik von einer Art Europasucht befallen ist. Höchstwahrscheinlich hat es wohl doch etwas mit der nicht ganz so alten deutschen Geschichte zu tun:
Das Aufgehen Deutschlands in einem politischen Gesamteuropa wird zugleich als Sühne wie auch als Chance empfunden. Deswegen ist der Weg “alternativlos”, denn alles andere würde zeigen, dass Deutschland nichts “aus der Geschichte gelernt” habe. Und ganz auszuschließen ist es wohl auch nicht, dass die Einbindung Deutschlands und dessen weitgehender Verzicht auf eine Politik, die eigene nationale Interessen verfolgt, von einigen der deutschen Nachbarländer als der einzige oder beste Weg für eine dauerhafte Befriedung des Kontinents gesehen wird.
Beide Sichtweisen, die deutsche und die der Nachbarländer, werden auch in der aktuellen Krise sichtbar. Jeder Widerstand Deutschlands gegen eine Ausweitung der ihm seit jeher in Europa zugedachten Rolle als Transferzahler wird als Bedrohung, als Wiederaufleben verhängnisvoller nationaler Bestrebungen empfunden und rührt somit an den Grundfesten der europäischen Friedensarchitektur. Und die deutsche Politk kennt als Antwort nur den Ruf nach “mehr Europa”, von Kanzlerin bis Bundespräsident.
Wer sich kritisch gegenüber der gemeinsamen Währung und den zahlreichen “Rettungspaketen” äußert, soll unisono in die Ecke gedrängt werden, in der die ewig gestrigen “Europa-Gegner” anzutreffen sind, also letztlich jene, denen – die Pro-Euro-Logik entfaltet ihren ganzen Charme erst durch Umkehrung – die beiden Weltkriege zu verdanken sind.
weiter im Blog "Bissige Liberale ohne Gnade"
dazu ein Lesetipp:
Ludwig von Mieses - "Omnipotent Government" - Sprache: englisch - PDF 304 Seiten